Japan nutzt deutsche Fehler
(24. April 2010) - Das erste Länderspiel zwischen den beiden stärksten Football-Nationen außerhalb Nordamerikas, Japan und Deutschland, endete mit einem Erfolg für den zweimaligen Football-Weltmeister aus Fernost. Vor der beachtlichen Kulisse von etwas mehr als 11.000 Zuschauern in der Esprit Arena in Düsseldorf kam Japan zu einem verdienten 24:14-Erfolg. Die Partie war von den Spielanteilen her im Großen und Ganzen ausgeglichen. Der Angriff der Gastgeber war sechs Minuten länger in Ballbesitz, Japans Offensive holte dafür gut 60 Yards mehr Raumgewinn. Der entscheidende Unterschied war, dass sich das deutsche Team drei Ballverluste leistete, nach denen Team Japan jeweils zu Punkten kam.
Besonders folgenschwer waren ein Fumble und eine Interception im dritten Viertel. Im dritten Spielzug des zweiten deutschen Ballbesitzes nach der Halbzeitpause verlor WR Dominic Hanselmann nach gefangenem kurzen Pass an der eigenen 21-Yard-Linie den Ball, den S Daisuke Ueki von den Fujitsu Frontiers an der 23-Yard-Linie für Japan sicherte. Vier Spielzüge danach erzielte Japan mit einem 8-Yard-Pass von QB Tetsuo Takata von Panasonic Denko Impulse auf die linke Seite auf den zurzeit vereinslosen WR Noriaki Kinoshita den Touchdown zum 17:7. Der folgende deutsche Ballbesitz endete erneut nach nur drei Spielzügen mit einem Ballverlust. Dieses Mal fing CB Tadanari Sano vom Japanischen Meister Kajima Deers einen langen Pass von QB Dennis Zimmerman über die Mitte an der 39-Yard-Linie der deutschen Mannschaft ab und erreichte anschließend mit seinem Interception Return die 22-Yard-Linie. Drei Spielzüge später brachte ein 8-Yard-Pass von Takata auf die rechte Seite auf WR Shoei Hasegawa, sowohl in diesem Spiel als auch bei Impulse seine wichtigste Anspielstation, den Touchdown zum 24:7 etwas mehr als zwei Minuten vor dem Ende des dritten Viertels.
Damit war das Spiel vorentschieden. Immerhin gab sich die deutsche Mannschaft nicht auf. Im Gegenzug zeigte die deutsche Offensive ihre beste Angriffsserie (elf Spielzüge, 76 Yards, fünf Minuten Ballbesitz), die sie knapp neun Minuten vor Spielende mit dem Touchdown zum 14:24 abschloss (6-Yard-Lauf von RB Jerome Morris). Japans nächster Ballbesitz endete dann im achten Spielzug mit einem vergebenen Field-Goal-Versuch aus 37 Yards Entfernung. Es folgte eine weitere lange Angriffsserie der deutschen Mannschaft, die aber im 13. Spielzug an Japans 24-Yard-Linie zum stehen kam. Das deutsche Team hätte sechs Yards für einen neuen First Down gebraucht, Jerome Morris verlor aber zunächst den Ball und letztlich sieben Yards.
Der erste Touchdown der Gastgeber war auf das Konto der Special Teams gegangen. Beim Spielstand von 7:0 blockte das deutsche Team einen Field-Goal-Versuch aus 40 Yards Entfernung, und der Berliner Mario Schmitt erzielte mit einem 61-Yard-Return den Touchdown zum 7:7. Japan hatte nach einem 81-Yard-Kickoff-Return von Kinoshita bis an Deutschlands 3-Yard-Linie seinen ersten Ballbesitz nach drei Spielzügen mit dem 7:0 abgeschlossen (4-Yard-Pass von Takata auf Kinoshita) und war im Anschluss an eine Interception eine halbe Minute vor Ende der ersten Halbzeit mit 10:7 erneut in Führung gegangen.
(Text: Dieter Hoch)
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